Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Familienleistungen: Expertise "Verteilungswirkungen und fiskalische Konsequenzen verschiedener Alternativen zum Ehegattensplitting"

Gegenstand der Untersuchung war die Quantifizierung der Änderungen im Einkommensteueraufkommen sowie der steuerlichen Be- und Entlastungswirkungen für unterschiedliche Haushaltstypen, die von einer Reform des Ehegattensplittings zu erwarten sind.

Als Reformalternativen für das derzeit praktizierte Ehegattensplitting kamen die folgenden Varianten in Betracht:

  • Familientarifsplitting: Den Ehegatten wird jeweils ein Splittingfaktor von 1 zugeordnet, jedem Kind ein Faktor von 0,5.
  • Splitting nach französischem Vorbild: Wie Familiensplitting, aber zusätzlich wird allein erziehenden Steuerpflichtigen ein Splittingfaktor von 1,5 zugeordnet.
  • Realsplitting: Die Ehegatten werden getrennt veranlagt, können jedoch Einkommen bis zu 15.000 € (orientiert am Sonderausgabenabzug für Unterhaltsleistungen) an den geringer verdienenden Ehepartner übertragen.
  • Familienrealsplitting: Wie Realsplitting, aber zusätzlich können Einkommensbeträge bis zu 8.000 € pro Kind (Grundfreibetrag) an Kinder übertragen werden.

Als Berechnungsgrundlage für die Untersuchung diente die auf das Jahr 2005 aktualisierte 10%-Stichprobe der Lohn- und Einkommensteuerstatistik (1998) und die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003. Bei der Aktualisierung der Daten wurde sowohl der demographischen Entwicklung als auch der Entwicklung der montären Größen wie Einkommen oder abzugsfähige Ausgaben der Steuerpflichtigen Rechnung getragen. Diese Daten reflektieren im Grunde die Angaben der Steuerpflichtigen in ihrer Einkommensteuererklärung.

Zur Berechnung der fiskalischen Konsequenzen wurde das IAW-Steuersimulationsmodell eingesetzt. Das Modell vollzieht das bestehende Veranlagungsverfahren relativ detailliert nach und ist in der Lage, durch entsprechende Modifikationen die Auswirkungen von Änderungen in der Veranlagung bereits auf Mikroebene zu quantifizieren. Es wurde im Rahmen der Untersuchng dahingehend erweitert, das alle vorgesehenen Veranlagungsvarianten berechnet werden konnten. 

Auftraggeber:

  •  Auftraggeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend / Prognos AG (Basel) 

Projektteam:

Ansprechpartner:

Dr. Peter Gottfried

Status:

2008 - 2008