Fachliche Begleitung und Unterstützung bei der Umsetzung der zweiten Programmphase des Bundesprogramms "Perspektive 50plus"

Durch das Bundesprogramm "Perspektive 50plus" sollen Angehörige einer am Arbeitsmarkt eindeutig benachteiligten Zielgruppe, nämlich Arbeitslose ab Vollendung des 50. Lebensjahres, durch Vernetzung regionaler Akteure und durch die Herbeiführung eines Bewusstseinswandels bezüglich der Beschäftigung von Älteren in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden. Zu diesem Zweck wurden in der zweiten Programmphase ab 2008 erfolgreich erprobte Integrationsansätze fortgesetzt und fachlich weiter entwickelt. Wie in der ersten Phase sollten die regionalen Potenziale gestärkt werden.

Das IAW führte im Unterauftrag des Instituts Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg-Essen (IAQ) eine standardisierte Trägerbefragung in zwei Wellen durch und war darüber hinaus  für die quantitative Wirkungsanalyse zuständig. Hinsichtlich der Wirkungen des Programms wurden Feststellungen zur Effek­tivität, zur Effizienz und zur Nachhaltigkeit der Integrationen erarbeitet.

In der Wirkungsanalyse durch das IAW zeigen sich positive Effekte: Innerhalb von 18 Monaten nach dem individuel­len Beginn der Förderung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, eine Beschäftigung aufgenommen zu haben, durch die Zuweisung in Maßnahmen im Programm um 10 bis 12 Prozentpunkte. Angesichts der Tatsache, dass nur ein Viertel der Langzeitarbeitslosen ohne die Förderung im gleichen Zeitraum diesen Übergang schafft, ist diese Größenordnung hoch.

Die Evaluation zeigt jedoch zugleich, dass die meisten der neu aufgenommenen Beschäftigungsverhältnisse keine Vollzeit-Jobs sind und daher nicht bewirken, dass die Betroffenen von den Jobcentern finanziell unabhängig werden. In der Kausalanalyse stellte sich sogar heraus, dass das Programm das Ende des Bezugs von Arbeitslosengeld II verzögert. Dies liegt möglicherweise daran, dass das Programm verhindert, dass Personen als erwerbsunfähig eingestuft werden, so dass sie länger Leistungen für Erwerbsfähige beziehen.

Finanziell trägt sich das Bundesprogramm vermutlich nicht, denn die zusätzlichen Kosten der Betreuung sind höher als die zusätzlichen Einnahmen des Fiskus, die durch die vermehrte Erwerbstätigkeit und die daraus entstehenden Sozialversicherungsbeiträge und Steuern erzielt werden. Allerdings sind diese Aussagen mit Unsicherheit belastet, denn es ist den vorhandenen Daten der Jobcenter nicht zu entnehmen, wie viel Leistungen der Zielgruppe der über 50-Jährigen tatsächlich zusätzlich gewährt werden.

Abschlussbericht:

Kooperationspartner:

Auftraggeber:

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Projektteam:

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Boockmann ( 07071 9896 20 // E-Mail )

Status:

2009 - 2013