Konjunkturprognosen für Baden-Württemberg 2021/2024
Drittes Quartal 2023: Das Wirtschaftswachstum stagniert weiter.
Nach dem aktuellen Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität HohenheimIm wird im dritten Quartal 2023 das Wachstum des baden‐württembergischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) leicht ins Minus rutschen. In den beiden Folgequartalen könnte es wieder ein schwach positives Wirtschafts-wachstum geben. Soweit sich derzeit absehen lässt, wird das Jahr 2023 gleichwohl als Jahr mit sehr schwachem Wachstum in den Statistiken verzeichnet werden.
Veränderungsraten des BIP zum Vorquartal, 2021‐2024
© IAW und Universität Hohenheim 2023. Datenquellen: 2021q1 bis 2023q2: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus; 2023q3 bis 2024q1: IAW und Universität Hohenheim, eigene Berechnungen. Die Daten sind preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt.
Für die Erstellung des Nowcast konnte eine neue Berechnung des BIP für zurückliegende Quartalswerte durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg genutzt werden. Sie basiert auf einer Fortschreibung der Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe mit Hilfe der Werte für die Bundesebene. Dabei können Verfahren, die das Statistische Bundesamt zur Bereinigung der Daten verwendet, genutzt werden.
Baden-Württemberg im Vergleich zur Bundesebene
Um die Prognose für Baden‐Württemberg mit den Prognosen für die Bundesebene zu vergleichen, werden der Nowcast des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vom 14. August 2023 sowie die am 7. September 2023 veröffentlichten Nowcast‐ und Prognosewerte des ifo (ifoCAST 2023) herangezogen. Auch die schon im April 2023 veröffentlichten Prognosen der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose (GD 2023) werden in den Vergleich einbezogen. In der folgenden Abbildung werden die verschiedenen Prognosen für die Bundesebene und für Baden‐Württemberg im Vergleich dargestellt.
Quartalsweise BIP‐Wachstumsraten: Vergleich zur Bundesebene
© IAW und Universität Hohenheim 2023. Datenquellen für Baden-Württemberg: 2021q1 bis 2023q2: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus; 2023q3 bis 2024q1: IAW und Universität Hohenheim, eigene Berechnungen. Datenquellen für die Bundesebene: 2021q1 bis 2023q2: Statistisches Bundesamt; 2023q3 bis 2024q1: ifoCAST, Gemeinschaftsdiagnose 2023, BMWK 2023. Alle Daten sind preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt, Saisonbereinigung der VGR-Werte nach X13 JDemetra+.
Für die Bundesebene weisen beide Nowcasts für die Bundesebene ebenso wie der IAW-Hohenheim‐Nowcast ein negatives Wachstum für das dritte Quartal 2023 auf. Dabei ist letztere in Bezug auf die Entwicklung in Baden‐Württemberg eher noch optimistischer. Auch für das vierte Quartal des laufenden Jahres sieht der ifoCAST noch kein positives Wachstum voraus. Ob die wirtschaftliche Entwicklung in Baden‐Württemberg tatsächlich günstiger verlaufen wird als auf der Bundesebene, ist jedoch fraglich. Denn die Faktoren, die derzeit das Wachstum bremsen, sind in Baden‐Württemberg dieselben wie im Bund.
Das IAW und die Universität Hohenheim erstellen die BIP-Prognose für Baden-Württemberg viermal jährlich. Das Vorhaben wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg gefördert.
Kooperationspartner:
- Dr. Karsten Schweikert, Core Facility Hohenheim (640), Universität Hohenheim, Tel. 0711 459-24713, karsten.schweikert@uni-hohenheim.de
Auftraggeber:
- Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Boockmann ( 07071 9896 20 // E-Mail )
Status:
2021 - laufend