Analyse der Beweggründe, der Ursachen und der Auswirkungen des sogenannten Offshoring auf Arbeitsplätze und Wirtschaftsstruktur in Deutschland

Investitionen von Unternehmen im Ausland können grundsätzlich zwei verschiedene Ursachen haben. Einerseits verlagern Unternehmen Teile ihrer Produktion in das Ausland, um neue Märkte zu erschließen. Diese horizontalen Direktinvestitionen im Ausland finden vorwiegend auf bilateraler Basis zwischen entwickelten Volkswirtschaften mit ähnlicher Faktorausstattung statt. Anderseits verlagern Unternehmen aber auch Teile ihrer Produktion in andere Länder, um von den dort herrschenden kostengünstigeren Produktionsbedingungen zu profitieren. Diese vertikalen Direktinvestitionen im Ausland finden vorwiegend einseitig zwischen entwickelten und weniger entwickelten Volkswirtschaften, also Ländern mit unterschiedlicher Faktorausstattung, statt. Offshoring, definiert als Verlagerung von Produktion in ausländische Niederlassungen, beinhaltet damit sowohl vertikale als auch horizontale Direktinvestitionen.

Als analytischer Rahmen für die Untersuchung der Arbeitsmarkteffekte dieser unterschiedlichen Formen von Direktinvestitionen bietet sich ein Modell von Markusen (2002) an, das beide Motive für Direktinvestitionen erfasst und auf dessen Grundlage sektorale Beschäftigungseffekte abgeleitet werden können.

Ziel des empirischen Teils dieses Forschungsprojekts war es, auf Grundlage theoretisch fundierter Hypothesen Arbeitsmarkteffekte des Offshoring und damit von Direktinvestitionen im Ausland herzuleiten. Dabei wurde in drei Schritten vorgegangen:

(1) In einem ersten Schritt wurden die Determinanten des Offshoring bestimmt. Da dieser Analyseschritt auf umfangreichen Vorarbeiten aufbauen kann, wurde der Fokus der Analyse darauf gelegt, sektorale und regionale Unterschiede herauszuarbeiten.

(2) In einem zweiten Schritt wurden sektorale und regionale Datensätze erstellt, die es erlauben, den Zusammenhang zwischen Offshoring und der Entwicklung der Beschäftigung in Deutschland zu untersuchen. Insbesondere sollte ermittelt werden, wie sich das Niveau, aber auch die Struktur und die Volatilität der Beschäftigung in Abhängigkeit von verschiedenen Offenheitsindikatoren entwickelt hat. Hinsichtlich der außenwirtschaftlichen Offenheit wurden die Effekte von Direktinvestitionen von Handelseffekten getrennt.

(3) In einem dritten Schritt wurden schließlich die regionalen und sektoralen Untersuchungen durch Analysen verschiedener unternehmensspezifischer Daten ergänzt.

Kooperationspartner:

  • Prof. Dr. Monika Schnitzer (Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung an der Universität München)
  • Tassilo Zywietz (Projektleiter für die bundesweite DIHK-Umfrage "Going International - Erfolgsfaktoren im Auslandsgeschäft", IHK Region Stuttgart)

Auftraggeber:

Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Projektteam:

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Claudia Buch

Status:

2007 - 2007