Potenziale, Risiken und Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Tuttlingen

Ziel der Studie war eine umfassende Analyse der aktuellen ökonomischen Situation sowie der zukünftigen Chancen und Risiken des Landkreises Tuttlingen. Dabei wurden die „endogen“ im Kreis Tuttlingen vorhandenen Entwicklungsfaktoren (z.B. Unternehmen, technologische Kompetenzen, Verflechtungsbeziehungen) zu „exogenen“, insbesondere technologischen, Trends in Beziehung gesetzt. Auf dieser Grundlage wurden regionale Entwicklungspotenziale, Zukunftsperspektiven, aber auch Risiken für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Region identifiziert. In enger Abstimmung mit regionalen Experten wurden entsprechende Handlungsmöglichkeiten für die Region herausgearbeitet. Methodisch basiert die Studie neben Literatur- und Sekundärdatenanalysen auf einer eigenen standardisierten Unternehmensbefragung und auf leitfadengestützten Interviews mit Unternehmern und Institutionen vor Ort.

Der Landkreis Tuttlingen ist – das zeigen verschiedene Indikatoren aus der amtlichen Statistik – wirtschaftlich sehr stark aufgestellt. Diese positive Entwicklung hat drei wesentliche Gründe, die gleichzeitig auch ein Risiko für den Wirtschaftsstandort sein können: (a) die überaus hohe Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes, (b) die Konzentration auf einige sehr dynamische und innovative Branchen (Medizintechnik, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Elektroindustrie) sowie (c) die Existenz einiger besonders erfolgreicher, innovativer und rasch wachsender Unternehmen, häufig in spezialisierten Nischenmärkten. Fachkräfteengpässe, die viele Unternehmen akut betreffen, werden teils aktiv und gemeinsam angegangen, viele Unternehmen sind dabei aber noch aufsich allein gestellt. Ein „Problem“ beim Umgang mit neuen Trends und bei der Nutzung möglicher Chancen ist die vielfach hohe Auslastung, die kaum Zeit für die Befassung mit Zukunftsperspektiven lässt. Viele der Unternehmen im Landkreis sind – für sich genommen – bestens aufgestellt für die aktuellen Herausforderungen. Mit Blick auf die Zukunft sollten die Schnittstellen noch besser genutzt werden. Diese ergeben sich oft durch die Entwicklung neuer Technologien, die branchenübergreifend von den Unternehmen genutzt und entwickelt werden können (z.B.3D-Druck, neue Materialien). Die in der Region vielfach vorhandenen Ansätze und Institutionen an diesen Schnittstellen sollten daher weiterentwickelt werden, um die Unternehmen auf dem Weg zu mehr Kooperationen und darüber zu gelingenden Innovationen zu unterstützen.

Abschlussbericht (Juli 2018)

Auftraggeber:

Projektteam:

Ansprechpartner:
Dr. Andreas Koch ( 07071 9896 12 // E-Mail )

Status:

2017 - 2018