Quantifizierung von Effizienzeffekten der Einkommensteuer in Deutschland unter Verwendung von Steuerpaneldaten

Einkommensteuern rufen auf Haushaltsebene Substitutionseffekte zugunsten nicht oder geringer besteuerter Aktivitäten hervor. Diese Steuervermeidungsreaktionen sind verantwortlich für zusätzliche, d.h. über die reine Zahlungslast hinausgehende Wohlfahrtseinbußen auf Seiten der Besteuerten.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, das Ausmaß der Zusatzlasten durch die Besteuerung von Haushaltseinkommen in der Bundesrepublik Deutschland empirisch zu ermitteln.

Die Berechnungen werden für die Bundesrepublik erstmals auf der Grundlage von Steuerpaneldaten durchgeführt. Überdies wird im deutschen Sprachraum erstmalig auf ein Konzept zurückgegriffen, das implizit alle Möglichkeiten der Steuervermeidung umfassend berücksichtigt.

Die Intensität des Steuervermeidungsverhaltens soll aus der beobachtbaren Reaktion individueller zu versteuernder Einkommen auf eine exogene Änderung individueller Grenzsteuersätze errechnet werden, wobei die deutschen Einkommensteuerreformen der zweiten Hälfte der 1980er Jahre gewissermaßen als natürliches Experiment fungieren.

Erste Schätzungen nach der Differences-in-Differences-Methode führten zu Schätzwerten zwischen 0.2 bis 1.4 für die Elastizität des zu versteuernden Einkommens in Bezug auf die Residualrate, wobei vor allem Haushalte im hohen Einkommensbereich vergleichsweise stark reagieren. Ferner reagiert das zu versteuernde Einkommen deutlich sensitiver auf Steuersatzänderungen als das entsprechende Brutto- bzw. Lohneinkommen der Haushalte.

Die Ergebnisse des Projekts wurden als IAW-Diskussionspapiere Nr. 2, 4, 14 und 15 veröffentlicht sowie auf diversen Tagungen vorgestellt.

Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Institut für Volkswirtschaftslehre an der Universität Regensburg durchgeführt. 

Auftraggeber:

  • Auftraggeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft 

Projektteam:

Ansprechpartner:

Dr. Peter Gottfried

Status:

2007 - 2007