Die baden-württembergische Wirtschaft wird nach dem aktuellen Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim im zweiten Quartal 2023 um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal wachsen. Zusammen mit den Prognosen für das dritte und vierte Quartal ergibt sich eine voraussichtliche Wachstumsrate für das Gesamtjahr 2023 von 0,6 Prozent gegenüber 2022. Damit würde die Wirtschaft nur halb so stark wachsen wie im Jahr 2022.
Das Ziel der vom IAW im Auftrag des Wirtschaftsministeriums durchgeführten „Zwischenevaluation des Landesprogramms Welcome Center Baden-Württemberg 2019 – 2025“ war es, operative und strategische Handlungsempfehlungen für die weitere Profilierung der Angebote der Welcome Center in der Förderphase 3 (2024-2025) sowie mit Blick auf eine Weiterführung des Programms ab 2026 zu formulieren. Die Evaluation der zehn damals operativ tätigen Welcome Center (kurz: WCC) fand in 2022 statt.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die WCC bereits überwiegend zielgerichtet und kooperativ agieren und sich ihren Netzwerkpartnern gegenüber im Wesentlichen als regionale bzw. sektorale Kompetenzzentren „Internationale Fachkräfte“ (iFk) etabliert haben. Hinsichtlich der weiteren Profilschärfung und insbesondere der Verbesserung der Sichtbarkeit ihres Angebots für ihre Zielgruppen ((potenzielle) iFk und Unternehmen, insbesondere KMU,) wurde indes ein Optimierungsbedarf festgestellt.
Im ersten Quartal 2023 wird die Wirtschaft in Baden-Württemberg saison- und arbeitstäglich bereinigt voraussichtlich um 0,2 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2022 zurückgehen (siehe Abbildung, Werte im Anhang). Bereits im Vorquartal ist die Wirtschaftsleistung nach vorläufigen Berechnungen um 0,3 Prozent zurückgegangen. Danach befindet sich Baden-Württemberg nach der gebräuchlichen Definition in einer Rezessionsphase.
Im ersten Quartal 2023 wird die Wirtschaft in Baden-Württemberg saison- und arbeitstäglich bereinigt voraussichtlich um 0,2 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2022 zurückgehen. Bereits im Vorquartal ist die Wirtschaftsleistung nach vorläufigen Berechnungen um 0,3 Prozent zurückgegangen. Danach befindet sich Baden-Württemberg nach der gebräuchlichen Definition in einer Rezessionsphase.
Arbeitsmarkt Baden-Württemberg: Der Bedarf an Fachkräften bleibt weiterhin hoch.
Der Fachkräftemangel ist ein zunehmendes Problem für die Betriebe in Baden‐Württemberg. Der langfristige Trend weist klar in diese Richtung. Auch durch mehr Zuwanderung und die Erhöhung der Erwerbsquoten werden die geburtenstarken Jahrgänge am Arbeitsmarkt, die nun in Rente gehen, nur schwer ersetzt werden können. Zudem werden für die Umsetzung der Digitalisierung und die Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz hochqualifizierte Beschäftigte benötigt, die schon heute knapp sind.
Vor diesem Hintergrund widmet sich eine aktuelle IAW-Studie im Auftrag der Regionaldirektion Baden‐Württemberg der Bundesagentur für Arbeit der Frage, inwieweit betriebliche Strategien dem Fachkräftemangel entgegenwirken können und welches diese sind. Deren Ergebnisse zeigen zum einen, dass Betriebe in Branchen mit Fachkräftemangel bestimmte Strategien systematisch häufiger anwenden als andere Betriebe: Beispielsweise wird Weiterbildung eher von Betrieben angeboten, die stärker vom Fachkräftemangel betroffen sind. Zum anderen richten sich die Betriebe bei Reorganisationen nach der Fachkräfteverfügbarkeit. So unterbleibt zum Beispiel eine höhere Eigenfertigung, wenn keine Fachkräfte verfügbar sind. Und Betriebe mit einem höheren Anteil an offenen Stellen investieren häufiger in Digitalisierung.