Die Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung von 2022 auf Löhne, Lohnverteilung und Arbeitszeiten.
Eine aktuelle Studie des IAW in Kooperation mit dem RWI - Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Mindestlohnkommission untersucht die Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro im Jahre 2022 auf Löhne, Lohnverteilung und Arbeitszeiten. Die IAW-RWI-Studie kommt unter Verwendung verschiedener Methoden zu dem Schluss, dass die deutliche Erhöhung des Mindestlohns sowohl Stunden- als auch Monatsverdienste signifikant erhöhte und zu einer Verringerung von Lohnungleichheit im unteren Lohnsegment führte. Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die außergewöhnlich starke Mindestlohnerhöhung zu Ausweichreaktionen in der Form von Arbeitszeitreduktionen und einem Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens führte. Die IAW-RWI-Studie diente gemeinsam mit Gutachten anderer Wirtschaftsforschungsinstituten als Grundlage für den Fünften Bericht zu den Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns der Mindestlohnkommission.
Eine aktuelle IAW-Studie im Auftrag des Gesamtverbands der Personaldienstleister e.V. (GVP) untersucht auf Basis der Verdienststrukturerhebung 2023 Lohnunterschiede zwischen Beschäftigten in und außerhalb von Zeitarbeit. Dabei zeigen sich zunächst unbereinigte Lohnlücken zulasten von Zeitarbeit - sowohl im monatlichen Verdienst als auch im Stundenlohn. Wird jedoch ein Vergleich zwischen ähnlichen Beschäftigten in und außerhalb der Zeitarbeit angestellt, fällt die Differenz beim Monatslohn deutlich geringer aus. Beim Stundenlohn ist bei Berücksichtigung unterschiedlicher Eigenschaften von Beschäftigten in und außerhalb von Zeitarbeit keine Lohnlücke mehr festzustellen, wenn das Verfahren der statistischen Zwillinge (Matching) eingesetzt wird. Bei Verwendung von Regressionsmodellen ergibt sich sogar eine umgekehrte Lohnlücke in der Bezahlung pro Stunde zugunsten von Zeitarbeit.
Arbeitsplätze müssen an die Bedürfnisse älterer Beschäftigter angepasst werden.
Um eine verlängerte Erwerbstätigkeit zu ermöglichen und Arbeitslosigkeit zu vermeiden, müssen Arbeitsplätze und Arbeitsförderung an die Bedürfnisse älterer Beschäftigter beziehungsweise Arbeitsloser angepasst werden. Dafür sollte etwa die Gesundheitsförderung im Rahmen der SGB II (Bürgergeld) und III (Arbeitsförderung) verbessert werden. Es sollte Arbeitsmarkt-Programme speziell für ältere Beschäftigte geben, um Zeiten der Arbeitslosigkeit im Übergang zum Rentenbezug zu vermeiden oder zumindest zu verkürzen.
Beim 53. Spitzengespräch zur Ausbildungssituation haben die Mitglieder des Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg in Stuttgart über die aktuellen Herausforderungen am Ausbildungsmarkt im Land gesprochen. Im Zusammenhang damit wurde der IAW-Kurzbericht „Betriebliche Ausbildung in Baden-Württemberg 2023“ veröffentlicht.
Potenziale im Übergangsbereich: Chancen für Nachwuchskräfte und Betriebe.
Eine aktuelle Kurzstudie der IMPULS-Stiftung des VDMA untersucht das Potenzial des Übergangsbereichs zwischen Schule und Beruf zur Milderung des Fachkräftemangels im Maschinen- und Anlagenbau. Die vom IAW durchgeführte Analyse zeigt, dass viele Jugendliche im Übergangsbereich grundsätzlich für eine Ausbildung geeignet sind. Durch gezielte Förderung und Sensibilisierung könnten sie für die Berufe im Maschinen- und Anlagenbau gewonnen werden.
The Minimum Wage: An Effective Means to Regain the Electorate's Confidence?
Scottish Journal of Political Economy, first published: 28 April 2025 https://doi.org/10.1111/sjpe.70002 JEL classification: D72, J31
Beratung und Vermittlung in Arbeit: Verwaltungshandeln in Jobcentern.
In: dms - der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management (erscheint in Kürze).