Die Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung von 2022 auf Löhne, Lohnverteilung und Arbeitszeiten.
› Arbeitsmarktpolitik
Eine aktuelle Studie des IAW in Kooperation mit dem RWI - Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Mindestlohnkommission untersucht die Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro im Jahre 2022 auf Löhne, Lohnverteilung und Arbeitszeiten. Die IAW-RWI-Studie kommt unter Verwendung verschiedener Methoden zu dem Schluss, dass die deutliche Erhöhung des Mindestlohns sowohl Stunden- als auch Monatsverdienste signifikant erhöhte und zu einer Verringerung von Lohnungleichheit im unteren Lohnsegment führte. Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die außergewöhnlich starke Mindestlohnerhöhung zu Ausweichreaktionen in der Form von Arbeitszeitreduktionen und einem Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens führte. Die IAW-RWI-Studie diente gemeinsam mit Gutachten anderer Wirtschaftsforschungsinstituten als Grundlage für den Fünften Bericht zu den Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns der Mindestlohnkommission.
Zum 10. Jubiläum der jährlich vom IAW zusammen mit der Bundesbank Hauptverwaltung Baden-Württemberg organisierten Bundesbank-IAW Lecture an der Universität Tübingen konnte ein ganz besonderer Referent gewonnen werden: Dr. Joachim Nagel, amtierender Präsident der Deutschen Bundesbank und damit Führungsperson der Institution, deren Name die renommierte Vorlesungsreihe trägt. Die auf Englisch gehaltene Vorlesung fand im nahezu voll besetzten Audimax der Universität Tübingen statt. Dr. Nagel beleuchtete in seiner Rede ausführlich die geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank seit 2021 und stellte sich den zahlreichen Fragen des Publikums.
Wirtschaftliche Erholung – aber mit Risiken Die Wirtschaft in Baden-Württemberg könnte trotz hoher geopolitischer Risiken wieder auf einen moderaten Wachstumskurs kommen. Für das zweite Quartal sagt der aktuelle Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim einen realen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,5 Prozent voraus. Auch für die beiden Folgequartale wird ein positives Wachstum in ähnlicher Größenordnung prognostiziert.
Eine aktuelle IAW-Studie im Auftrag des Gesamtverbands der Personaldienstleister e.V. (GVP) untersucht auf Basis der Verdienststrukturerhebung 2023 Lohnunterschiede zwischen Beschäftigten in und außerhalb von Zeitarbeit. Dabei zeigen sich zunächst unbereinigte Lohnlücken zulasten von Zeitarbeit - sowohl im monatlichen Verdienst als auch im Stundenlohn. Wird jedoch ein Vergleich zwischen ähnlichen Beschäftigten in und außerhalb der Zeitarbeit angestellt, fällt die Differenz beim Monatslohn deutlich geringer aus. Beim Stundenlohn ist bei Berücksichtigung unterschiedlicher Eigenschaften von Beschäftigten in und außerhalb von Zeitarbeit keine Lohnlücke mehr festzustellen, wenn das Verfahren der statistischen Zwillinge (Matching) eingesetzt wird. Bei Verwendung von Regressionsmodellen ergibt sich sogar eine umgekehrte Lohnlücke in der Bezahlung pro Stunde zugunsten von Zeitarbeit.
Die Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung Stuttgart, und das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. (IAW) laden herzlich zur 10. Bundesbank-IAW-Lecture an der Universität Tübingen am Mittwoch, den 9. Juli 2025 um 14.15 Uhr in der Neuen Aula der Universität ein.
Target achieved, but challenges still remain – monetary policy since the 2021 strategy review.
Dr. Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank.
Die „reziproken“ Zölle der USA: Ein Blick hinter die Zollformel
› Außenwirtschaft
Nach knapp 100 Tagen der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump werden die Auswirkungen seiner Entscheidungen auf die Weltwirtschaft immer deutlicher. Dazu gehört unter anderen die Erhebung von Zöllen auf US-Importe aus anderen Ländern. Inwieweit diese Maßnahme dem erklärten Ziel, Handelsdefizite der Vereinigten Staaten mit andern Ländern abzubauen, nahekommt, untersucht IAW Research Fellow, Prof. Dr. Benjamin Jung, in seinem aktuellen Beitrag für die IAW-Impulse.