Arbeitslose im Bürgergeld-Bezug: Mehr Hilfe zur Selbsthilfe bei der Stellensuche
Vergleichsweise viele Arbeitslose, die das Bürgergeld erhalten, sind nicht oder jedenfalls nicht kontinuierlich auf der Stellensuche. Dies zeigt eine neue Studie des IAW und des SOKO Instituts im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, für die eine Zufallsstichprobe von ca. 1.000 Beziehenden des Bürgergelds befragt wurde. Von ihnen gaben 57 Prozent an, sie hätten in den zurückliegenden vier Wochen nicht selbst nach einem Job gesucht.
Die Konstellationen, die dazu führen, dass nicht nach einer Arbeitsstelle gesucht wird, sind vielfältig. Gesundheitliche Einschränkungen, fehlende Qualifikationen, Probleme bei der Kinderbetreuung und mangelnde finanzielle Anreize sind unter den Befragten weit verbreitet.
Neben den Eigenbemühungen der Leistungsbeziehenden werden Stellenangebote und andere Unterstützungen der Jobcenter untersucht. Die Studie formuliert eine Reihe von Handlungsempfehlungen, wie es besser gelingen könnte, den Arbeitslosen Unterstützung und Mitwirkung zur Selbsthilfe zu gewähren.
Vermögensunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland: Potenziale für die Weiterentwicklung staatlicher Förderung
Eine aktuelle Studie des IAW für die Ostbeauftragte der Bundesregierung untersucht bestehende Unterschiede in der Vermögensbildung zwischen Ost- und Westdeutschland sowie in der Inanspruchnahme staatlicher Förderung zum Vermögensaufbau. Die Weiterentwicklung bestehender Förderinstrumente kann zur Reduzierung der Vermögensungleichheit zwischen Ost- und Westdeutschland beitragen.
Die aktuelle Ausgabe der IAW-Newsenthält einen Bericht zur 10. Bundesbank-IAW-Lecture mit dem Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Dr. Joachim Nagel. Außerdem finden Sie in dieser Ausgabe Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen des Mindestlohns und zur Umsetzung des Teilhabeplanverfahrens im Bereich der Reha.
Trotz einer positiven Entwicklung seit 2023 haben Betriebe zunehmend Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen.
Die betriebliche Ausbildung ist ein wichtiger Faktor zur Fachkräftesicherung. Zwar nimmt die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den letzten Jahren zu. Allerdings steigen auch die Schwierigkeiten bei der Besetzung der Ausbildungsplätze. Ein aktueller Bericht des IAW stellt das Ausbildungsgeschehen in den Betrieben in Baden-Württemberg dar und zeigt, unter welchen Bedingungen Ausbildungsplätze angeboten sowie besetzt werden und welche Faktoren auf das Ausbildungsangebot hemmend wirken.
Der Bericht entstand im Auftrag der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.
Nach dem aktuellen Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim wird das baden-württembergische Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal saison- und arbeitstäglich bereinigt um 0,4 Prozent zunehmen. Auch für die beiden Folgequartale wird ein positives Wachstum in ähnlicher Größenordnung prognostiziert.
Die Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung von 2022 auf Löhne, Lohnverteilung und Arbeitszeiten.
› Arbeitsmarktpolitik
Eine aktuelle Studie des IAW in Kooperation mit dem RWI - Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Mindestlohnkommission untersucht die Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro im Jahre 2022 auf Löhne, Lohnverteilung und Arbeitszeiten. Die IAW-RWI-Studie kommt unter Verwendung verschiedener Methoden zu dem Schluss, dass die deutliche Erhöhung des Mindestlohns sowohl Stunden- als auch Monatsverdienste signifikant erhöhte und zu einer Verringerung von Lohnungleichheit im unteren Lohnsegment führte. Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die außergewöhnlich starke Mindestlohnerhöhung zu Ausweichreaktionen in der Form von Arbeitszeitreduktionen und einem Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens führte. Die IAW-RWI-Studie diente gemeinsam mit Gutachten anderer Wirtschaftsforschungsinstituten als Grundlage für den Fünften Bericht zu den Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns der Mindestlohnkommission.
Zum 10. Jubiläum der jährlich vom IAW zusammen mit der Bundesbank Hauptverwaltung Baden-Württemberg organisierten Bundesbank-IAW Lecture an der Universität Tübingen konnte ein ganz besonderer Referent gewonnen werden: Dr. Joachim Nagel, amtierender Präsident der Deutschen Bundesbank und damit Führungsperson der Institution, deren Name die renommierte Vorlesungsreihe trägt. Die auf Englisch gehaltene Vorlesung fand im nahezu voll besetzten Audimax der Universität Tübingen statt. Dr. Nagel beleuchtete in seiner Rede ausführlich die geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank seit 2021 und stellte sich den zahlreichen Fragen des Publikums.