Berufliche Tätigkeiten, arbeitsbedingte Belastungen und die Wirkung von rentenrechtlichen Änderungen auf den Renteneintritt

Die gesetzliche Rente steht im demografischen Wandel vor großen Herausforderungen. Durch Rentenreformen wie zum Beispiel die Heraufsetzung des Rentenalters soll die Rente zukunftsfest gemacht werden. Individuelle, berufsbezogene, betriebliche und gesellschaftliche Faktoren können aber die Effekte von Rentenreformen auf den Rentenzugang und den Erwerbsstatus beeinflussen. Sie sind damit maßgeblich dafür, ob die Reformen die intendierten Wirkungen erreichen oder nicht.

Dieses Projekt stellt den Zusammenhang von Rentenreformen und belastungs- bzw. tätigkeitsbezogenen Faktoren in den Mittelpunkt. So könnten beispielsweise Beschäftigte mit hohen arbeitsbedingten Belastungen weniger als andere Beschäftigte in der Lage sein, nach der Heraufsetzung des Rentenalters bis zur neuen Altersgrenze zu arbeiten. Beschäftigte in Berufen, die einem starken Wandel unterliegen, könnten ihre Erwerbsphase deshalb nicht ausdehnen, weil ihre Kenntnisse veraltet sind. Sie müssen dann den Zeitraum zwischen der Erwerbstätigkeit und dem Rentenbezug durch den Bezug von Transferleistungen oder auf andere Art überbrücken.

Das Forschungsvorhaben verbindet zwei Literaturstränge: einerseits die Ermittlung kausaler Effekte von Rentenreformen auf Rentenübergänge und Erwerbszustände, andererseits den Einfluss von arbeitsbedingten Belastungen und beruflichen Tätigkeiten auf den Rentenzugang. Dazu werden die Verläufe im späteren Erwerbsleben analysiert. Zunächst werden die Wirkungen von Änderungen der rechtlichen Regelungen zum Rentenzugang auf den Erwerbsstatus der betrachteten Personen ermittelt. Im Anschluss werden die Unterschiede in diesen Wirkungen nach den vorherigen beruflichen Tätigkeiten und arbeitsbedingten Belastungen differenziert.

Das Projekt soll einen Beitrag zur wichtigen sozialpolitischen Frage liefern, wie unterschiedliche Versicherte jeweils von Rentenreformen betroffen sind. Damit sollen sozialpolitische Unterstützungsbedarfe ermittelt und empirische Ergebnisse für die künftige Gestaltung des Rentensystems gewonnen werden.

Auftraggeber:

  • Deutsche Rentenversicherung/Forschungs­netzwerk Alterssicherung

Projektteam:

Ansprechpartner:
Dr. Natalie Herdegen ( 07071 9896 19 // E-Mail )

Status:

laufend