Evaluation auf Basis einer Teilnehmendenbefragung des ESF-geförderten Programms „Ausbildungsprogramm NRW“

Das Ausbildungsprogramm NRW lief von 2018 bis 2022 und sah die Förderung von rund 1.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen pro Jahr für junge Menschen mit Vermittlungshemmnissen vor, die in 34 nordrhein-westfälischen Städten und Kreisen erfolgte, in denen eine ungünstige Ausbildungsmarktlage vorlag. Durch das Programm gewannen zertifizierte Bildungsträger interessierte Ausbildungsbetriebe. Die Berufsberater*innen von Agenturen für Arbeit und Jobcenter schlugen den Bildungsträgern potenzielle Teilnehmende vor, die an die Betriebe vermittelt wurden. In der ersten Phase der Ausbildung erhielten die Auszubildenden durch den Bildungsträger eine Begleitung und bei Bedarf eine schulische und/oder sozialpädagogische Unterstützung. Während der ersten 24 Monate der Ausbildung wurde der Betrieb finanziell bezuschusst, um einen zusätzlichen Anreiz zur Bereitstellung von Ausbildungsplätzen zu schaffen.

In der Evaluation wurden die Umsetzung, die Zielerreichung und die Wirkungen des Ausbildungsprogramms NRW untersucht. Die Evaluation war eher summativ als formativ angelegt, zumal das Programm bereits seit 2018 umgesetzt wurde und war in allen Untersuchungsschritten auf die Gewinnung konkreter und umsetzbarer Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Zielerreichung und Wirksamkeit sowie der Weiterentwicklung des Programmes ausgerichtet. Der Fokus lag auf den Teilnehmenden, da die Unternehmens- und Trägerperspektive durch ein parallel durchgeführtes Forschungsprojekt der G.I.B. (Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung) abgedeckt wurde.

Zur Anwendung kam ein Mixed-Methods-Ansatz, der sowohl quantitative (standardisierte Befragung, Auswertung statistischer Angaben) als auch qualitative Untersuchungsmethoden (leitfadengestützte Experteninterviews, problemzentrierte Interviews, Fokusgruppen, Workshops) beinhaltete.

Aus den Ergebnissen der Evaluation ließen sich sechs wesentliche Empfehlungen ableiten, die zu einer besseren Wirksamkeit des Programms bzw. des Nachfolgeprogramms „Ausbildungswege NRW“, welches zum 1. Juli 2023 startete, beitragen können: Erstens sollte die Zielgruppe geschärft werden; zweitens sollten die Träger im Rahmen des neuen Programms stärker dazu befähigt werden Öffentlichkeitsarbeit zu leisten; drittens sollte individueller Unterstützungsbedarf der Teilnehmenden identifiziert und gewährleistet werden; viertens sollten Praktika in der Matching-Phase gestärkt werden; fünftens sollte das Empowerment der Teilnehmenden gefördert werden; und sechstens sollte eine intensivere und kontinuierliche Begleitung während der Programmlaufzeit gewährleistet werden.

Endbericht

Kooperationspartner:

  • SOKO Institut GmbH, Bielefeld

Auftraggeber:

  • Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS)

Projektteam:

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Boockmann ( 07071 9896 20 // E-Mail )

Status:

2022 - 2023