Methodische und analytische Stärkung in aktuellen Fragen der Außenhandels- und ausländischen Investitionspolitik

Deutschland hat seit Beginn des Millenniums im Zuge der Globalisierung seine Verflechtungen mit der Weltwirtschaft durch Exporte und Importe, aber auch durch Direktinvestitionen rapide verstärkt. Die Integration deutscher Unternehmen in globale Wertschöpfungsketten ist stark gestiegen. All dies hat positiv zu Wachstum und Beschäftigung beigetragen, wenngleich damit an vielen Stellen auch schmerzhafte Anpassungen verbunden waren. Für die Wirtschaftspolitik ist es wichtig, die Mechanismen, die hinter diesen Effekten stehen, genau zu verstehen, um zielgerechte Maßnahmen einsetzen zu können. Um die je nach Wirtschaftszweigen und Unternehmen sehr unterschiedlichen Effekte des Handels und der ausländischen Direktinvestitionen adäquat abbilden zu können, sind theoretische Modelle erforderlich, die gebührendes Augenmerk auf die Heterogenität der Unternehmen legen in der empirischen Umsetzung mikro-basierte Daten verwenden. Auch müssen diese Modelle zwischen kurzfristigen und langfristigen Effekten unterscheiden und die Anpassungsmechanismen abbilden können; d.h., sie müssen dynamisch formuliert sein.

Vor diesem Hintergrund verfolgt dieses Projekt vier Ziele. Erstens sollen verfügbare Mikro-Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sowie der Deutschen Bundesbank systematisch erfasst werden, und es soll geprüft werden, inwieweit sie sich als Datengrundlage für dynamisch formulierte Simulationsmodelle mit Unternehmensheterogenität eignen können. Zweitens sollen – ausgehend von der neuen quantitativen Handelstheorie – geeignete Simulationsmodelle entwickelt und empirisch implementiert werden, insbesondere im Hinblick auf Firmenheterogenität und Anpassungsdynamik. Drittens sollen diese neu entwickelten und mit den erwähnten Mikro-Daten implementierten Modelle für Simulationsanalysen zu aktuellen handelspolitischen Maßnahmen verwendet werden. Und viertens werden die Effekte von ausländischen Direktinvestitionen aus Drittstaaten in Deutschland mit Mikro-Daten geschätzt. Neben modellbasierten Simulationsstudien sollen auch ökonometrische Analysen auf der Basis geeigneter Mikro-Paneldaten durchgeführt werden.