Bedeutung und Einfluss von Unternehmensgruppen in Baden-Württemberg

Es ist unbestritten, dass Unternehmensgruppen (z.B. Konzerne, Beteiligungen) aufgrund zunehmender Outsourcing-, Aufspaltungs- und Übernahmetendenzen und nicht zuletzt durch steigende ausländische Direktinvestitionen in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben. Seit Ende 2007 stehen nun - nach mehrjähriger Vorbereitungszeit u.a. durch die Statistischen Ämter und die Monopolkommission des Deutschen Bundestages - für ganz Deutschland Informationen zur Gruppenzugehörigkeit im Unternehmensregister zur Verfügung, die erstmals auch eine differenzierte quantitative Beurteilung dieser zunehmenden Verflechtungen der Wirtschaft erlauben.

In enger Zusammenarbeit mit dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg hat das IAW erstmals diese neuen Daten genutzt und es wurden - mit einem Fokus auf Baden-Württemberg - verschiedene Fragen zur Bedeutung und zum Einfluss gruppenzugehöriger Unternehmen untersucht, beispielsweise:

  • Wie viele Unternehmen sind gruppenzugehörig, wie ist deren wirtschaftliches Gewicht und welche Bedeutung haben dabei (kontrollierende) Gruppenoberhäupter und (kontrollierte) gruppenabhängige Unternehmen?
  • Welche sektoralen und regionalen Unterschiede gibt es hinsichtlich der wirtschaftlichen Bedeutung gruppenzugehöriger Unternehmen und worauf sind diese zurückzuführen?
  • Wodurch unterscheiden sich gruppenzugehörige und nicht gruppenzugehörige Unternehmen? Nachgegangen werden kann zum Beispiel der Frage nach Unterschieden in der Größe oder der Mittelstandszugehörigkeit.
  • Und schließlich: Wer bestimmt über die baden-württembergischen Unternehmen, aus welchen Regionen oder Branchen werden die hiesigen Beschäftigten kontrolliert und welche Kreise und Sektoren sind im Südwesten besonders von auswärtiger und/oder ausländischer Kontrolle betroffen?

Genutzt wurden dabei nicht nur die Daten des Unternehmensregisters, welches die Basisinformation zur Gruppenzugehörigkeit aller deutschen Unternehmen enthält, sondern auch weitere Daten aus der Markus-Datenbank des Bureau van Dijk. Diese erlauben auch Aussagen zu den regionalen Ausprägungen der Unternehmensverflechtungen und damit beispielsweise Hinweise darauf, von wo aus die baden-württembergischen gruppenabhängigen Unternehmen kontrolliert werden.

Die vollständigen Projektergebnisse liegen als IAW-Policy Report Nr. 5 [Die Bedeutung von Unternehmensgruppen in Baden-Württemberg] vor.

Kooperationspartner:

  • Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Auftraggeber:

  • Auftraggeber: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg
  • Finanzierung: Landesstiftung Baden-Württemberg

Projektteam:

Ansprechpartner:
Dr. Andreas Koch ( 07071 9896 12 // E-Mail )

Status:

2010 - 2010