Konjunkturprognosen für Baden-Württemberg 2021/2024

Erstes Quartal 2024: Baden-württembergische Wirtschaft im Kriechgang.

Auch im ersten Quartal 2024 ist in Baden-Württemberg kein nennenswertes Wirtschaftswachstum zu erwarten. Nach dem aktuellen Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) – saison- und arbeitstäglich bereinigt – nur mit einer Wachstumsrate von 0,1 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2023 zunehmen. Auch in den beiden Folgequartalen wird eine geringe wirtschaftliche Dynamik das Bild prägen, die prognostizierte Wachstumsrate bewegt sich nur leicht nach oben.

Veränderungsraten des BIP zum Vorquartal, 2021‐2024

© IAW und Universität Hohenheim 2024. Datenquellen: 2021q3bis 2023q4: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus; 2024q1 bis 2024q3: IAW und Universität Hohenheim, eigene Berechnungen. Die Daten sind preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt.

Die sehr verhaltene Wirtschaftsentwicklung, die für das Jahr 2024 prognostiziert wird, wäre weniger besorgniserregend, wenn die Wirtschaftsleistung nicht im Vorjahr nach vorläufigen Berechnungen um 0,5 Prozent zurückgegangen wäre. Nach der neuen Prognose ist nicht zu erwarten, dass diese Verluste an wirtschaftlicher Wertschöpfung in nächster Zeit wettgemacht werden.

Die Vorhersagen für das erste Quartal 2024 und die beiden Folgequartale wurden durch ein Nowcasting- und Prognosemodell berechnet, das die Universität Hohenheim in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) entwickelt hat. Der Begriff Nowcasting bedeutet, dass es sich um die Prognose des BIP für das laufende Quartal handelt, für das die offizielle Berechnung erst im Folgequartal veröffentlicht wird.

Baden-Württemberg im Vergleich zur Bundesebene

Die Prognose für Baden-Württemberg kann mit Prognosen für die Bundesebene verglichen werden. Dazu werden der BIP-Nowcast des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für das erste Quartal 2024 vom 1. März 2024 sowie die am 8. März 2024 veröffentlichten Nowcast- und Prognosewerte des ifo (ifoCAST 2024) herangezogen. Auch die aktuelle Prognose des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) vom 1. März 2024 (Boysen-Hogrefe et al. 2024) wird in den Vergleich einbezogen. In der folgenden Abbildung werden die verschiedenen Prognosen für die Bundesebene und für Baden-Württemberg im Vergleich dargestellt.

Quartalsweise BIPWachstumsraten: Vergleich zur Bundesebene


© IAW und Universität Hohenheim 2024. Datenquellen für Baden-Württemberg: 2021q4 bis 2023q4: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus; 2024q1 bis 2024q3: IAW und Universität Hohenheim, eigene Berechnungen. Datenquellen für die Bundesebene: 2021q4 bis 2023q4: Statistisches Bundesamt; 2024q1bis 2024q3: ifoCAST, IfW-Prognose (Boysen-Hogrefe et al. 2024), BMWK 2024. Alle Daten sind preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt, Saisonbereinigung der VGR-Werte nach X13 JDemetra+.

Für das erste Quartal 2024 fällt das Nowcast des ifo-Instituts für die Bundesebene noch einmal deutlich schlechter aus als das IAW-Hohenheim-Nowcast für Baden-Württemberg, für das zweite Quartal ergeben die Prognosen dagegen ähnliche Werte. Die Modelle des BMWK und des IfW sagen für das erste Quartal sehr ähnliche Werte wie das IAW-Hohenheim-Nowcast vorher. Insofern fällt es schwer, systematische Unterschiede zwischen Bund und Land zu erkennen. Im Jahr 2023 verlief die Entwicklung in Baden-Württemberg allerdings schlechter als in Deutschland insgesamt.  

Prognose 1. Quartal 2024

Prognose 4. Quartal 2023

Prognose 3. Quartal 2023

Prognose 2. Quartal 2023

Prognose 1. Quartal 2023

Prognose 4. Quartal 2022

Prognose 3. Quartal 2022

Prognose 2. Quartal 2022

Prognose 1. Quartal 2022

Prognose 4. Quartal 2021

Prognose 3. Quartal 2021

Kooperationspartner:

Auftraggeber:

  • Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Boockmann ( 07071 9896 20 // E-Mail )

Status:

laufend