Konjunkturprognosen für Baden-Württemberg 2021 - 2025
Drittes Quartal 2025: Verhalten aufwärts
Die Wirtschaft in Baden-Württemberg arbeitet sich langsam aus der Stagnation in den Bereich eines positiven Wirtschaftswachstums voran. Nachdem das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Baden-Württemberg in den Jahren 2023 und 2024 im Bereich der Nulllinie lag, wird das BIP nach dem aktuellen Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim im dritten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal saison- und arbeitstäglich bereinigt um 0,4 Prozent zunehmen. Auch für die beiden Folgequartale wird ein positives Wachstum in ähnlicher Größenordnung prognostiziert.
Veränderungsraten des BIP zum Vorquartal, 2023‐2026
© IAW und Universität Hohenheim 2025. Datenquellen: 2023q2 bis 2025q2: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg; 2025q3 bis 2026q1: IAW und Universität Hohenheim; eigene Berechnungen. Die Daten sind preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt.
Der Begriff Nowcasting bedeutet, dass es sich um die Prognose des BIP für das laufende Quartal handelt, für das die offizielle Berechnung erst im Folgequartal veröffentlicht wird.
Langfristige Entwicklung des realen BIP
Im Zeitraum der letzten zehn Jahre ist der Sondereinfluss der Corona-Pandemie auf das Wachstum des BIP im zweiten Quartal 2020 und die Gegenbewegung in den beiden Folgequartalen die auffälligste Entwicklung. Seit dem Beginn des Jahres 2022 bis Anfang 2024 blieb die Wertschöpfung in Baden-Württemberg auf einem weitgehend konstanten Niveau, bevor sie im Jahr 2024 deutlich zurückging. Das in der nachfolgenden Abbildung sichtbare Plateau und die darauffolgende Rezession haben die langfristige Entwicklung des BIP deutlich gebremst. Die aktuellen Prognosewerte deuten eine Umkehr dieses Prozesses an, wenngleich das Ausmaß eher verhalten ist. Wenn sich die Prognosewerte bewahrheiten und der Anstieg der wirtschaftlichen Leistung nachhaltig ist, könnte das Niveau des BIP die lange Depressionsphase seit dem Jahr 2021 möglicherweise hinter sich lassen.
Niveau des BIP in Baden-Württemberg, 2016-2026
© IAW und Universität Hohenheim 2025. Datenquellen: 2016q2 bis 2025q2: Statistisches Landesamt und Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg; 2025q3 bis 2026q1: IAW und Universität Hohenheim; eigene Berechnungen. Die Daten sind preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt.
Baden-Württemberg im Vergleich zur Bundesebene
Die Vergleichsbetrachtung ergibt zunächst, dass das Wachstum in Baden-Württemberg im zweiten Quartal anhand der vorläufigen Werte höher anzusetzen ist als auf der Bundesebene. Der Nowcast für das baden-württembergische BIP liegt im dritten Quartal 2025 etwas oberhalb der Referenzwerte für den Bund. Für das vierte Quartal fallen die Ergebnisse der IAW-Hohenheim-Prognose und des ifoCAST zusammen, während die Gemeinschaftsdiagnose vom Frühjahr 2025 zum Jahresende noch ein geringeres Wachstum prognostiziert hatte.
Quartalsweise BIP‐Wachstumsraten: Vergleich zur Bundesebene
© IAW und Universität Hohenheim 2025. Datenquellen für Baden-Württemberg: 2023q2 bis 2025q2: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg; 2025q3 bis 2025q4: IAW und Universität Hohenheim; eigene Berechnungen. Datenquellen für die Bundesebene: 2023q2 bis 2025q2: Statistisches Bundesamt; 2025q3 bis 2025q4: ifoCAST, Arbeitsgemeinschaft Gemeinschaftsdiagnose 2025, BMWK 2025. Alle Daten sind preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt, Saisonbereinigung der VGR-Werte nach X13 JDemetra+.
Kooperationspartner:
- Dr. Karsten Schweikert, Core Facility Hohenheim (640), Universität Hohenheim, Tel. 0711 459-24713, karsten.schweikert@uni-hohenheim.de
Auftraggeber:
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Boockmann ( 07071 9896 20 // E-Mail )
Status:
laufend